Emotionsregulation und Selbstregulation
Zur Emotionsregulation gehören Prozesse, mit denen unser Gehirn in das Erleben und Ausdrücken unserer Gefühle eingreift,
Zum Thema Emotionsregulation gehören Prozesse, mit denen unser Gehirn in das Erleben und Ausdrücken unserer Gefühle eingreift, sowie darin, wie wir durch die Wahrnehmung von Gefühlen anderer Personen beeinflusst werden. Selbstregulation ist ein breiter gefasster Begriff, der die Emotionsregulation beinhaltet und zusätzlich weitere Prozesse, mit denen das Gehirn unmittelbare Verhaltenstendenzen moduliert wie z.B. in der Kontrolle von aggressiven Verhaltensimpulsen oder Suchtverhalten, oder um weiter entfernt liegende Ziele (wie z.B. Ausbildungsziele) erreichen zu können.
Schwächen in der Emotionsregulation und Selbstregulation kommen bei einer Reihe von psychischen Problemen und Erkrankungen oder auch in bestimmten Lebensphasen vor und wirken sich nachteilig auf das Wohlbefinden und die Erreichung persönlicher Ziele aus.
Innovative Interdisziplinarität
Das interdisziplinär aufgestellte, eng in kollaborativen Projekten zusammenarbeitende Forschungsteam setzt sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mehrerer Fachdisziplinen der Psychologie sowie anderer wissenschaftlicher Disziplinen zusammen. Dadurch werden völlig neuartige Perspektiven und Forschungsfragen erschlossen.
Forschung mit Herz und Hirn
Die Forschung ist durch die Integration von Affektiver Neurowissenschaft, Biologischer Psychiatrie, verhaltensorientierter Forschung und Kardiovaskulärer Psychophysiologie gekennzeichnet.
Zum Einsatz kommen neben spezifischen behavioralen Methoden (z.B. FACS, Verhaltensbeobachtungen, Leistungsmessung, kognitive Linguistik) sowohl moderne neurowissenschaftliche (EEG, fMRI) als auch zeitgemäße kardiovaskuläre Methoden (EKG, IKG, BP).
Fokus in Grundlagenforschung und Anwendung
Gemeinsam geforscht wird zu den neurobiologischen Grundlagen und Korrelaten der Fähigkeit zu Emotionsregulation; der Empfänglichkeit für emotionale und sozial-emotionale Reize sowie von deren Auswirkungen auf das Verhalten; der Bedingungen für angemessene Mobilisierung von Anstrengung und der Fähigkeit hierzu; der Verhaltenskontrolle in emotionalen Kontexten.
Grundlagenforschung zu diesen Bereichen wird verknüpft mit Anwendungen im pädagogischen Kontext (z.B. für Lernen und akademischen Erfolg), im Zusammenhang mit Persönlichkeitsstörungen und neuropsychiatrischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie, Depression), im Kontext von Bedingungen, die biologisch und psychologisch eine Herausforderung darstellen (z.B. Altern, Schwangerschaft).
Aktuelle Drittmittelprojekte
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Dance and Brain. 2024-2026. Finanziert durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Projektleiter: Andreas Fink
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The power of imagination: Neural effects of imagined placebo intake. 2023-2025. Finanziert durch Bial Foundation. Projektleiterin: Anne Schienle.
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Running away from depression with your brain and your heart. 2023-2024. Finanziert durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Projektleiter: Andreas Fink
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Horror als kreative Emotionsregulation – Kann „True Crime“ Konsum Frauen dabei helfen, adaptiver mit Angst und Bedrohung im Alltag umzugehen? 2023-2025. Finanziert durch Land Steiermark. Projektleiterin: Corinna Perchtold-Stefan.
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Open-label placebo treatment to reduce overeating in overweight and obese children: an app-assisted approach. 2022-2024. Finanziert durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Projektleiterin: Anne Schienle.
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Mechanismen des Lernens am Modell. 2021-2025. Finanziert durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Projektleiterin: Gayanée Kedia
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Cardiac dynamics in different learning settings. 2019-2025. Finanziert durch Universität Graz. Projektleiterin: Sigrid Hackl-Wimmer.
Koordinatorin
Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat. Ilona Papousek
+43 316 380 - 5121
Institut für Psychologie
https://psychologie.uni-graz.at/de/biologische-psychologie/team/